Ehre der Afghanen

 

Es war die Rede von dem Volk der Afghanen.

Sie haben sie gespaltet, die Einheit der Afghanen.

 

Jetzt jagen die Hinterhältigen die Beute,

einst fürchteten sie den Zorn der Afghanen.

 

Vergessen ist die Gastfreundschaft,

ohne Wert das Vermächtnis der Afghanen.

 

Andere Bräuche werden praktiziert,

vergessen sind die Sitten der Afghanen.

 

Die Felder der Wissenschaft sind niedergebrannt,

jetzt blüht die Unwissenheit der Afghanen.

 

Die Feinde feiern Feste im Land.

Befleckt ist die Ehre der Afghanen.

 

Groß ist die Zahl der Bettler.

Verschwunden ist die Großzügigkeit der Afghanen.

 

Der Freund von Gestern ist der Feind von heute.

In Flammen steht die Freundschaft der Afghanen.

 

Hässlich das Gesicht, die Tat noch hässlicher,

bedauert werden die Tugend und die Schönheit der Afghanen.

 

Wer sah uns je in solch einem Zustand?

Wer hörte je die Klage des Afghanen?

 

In der Finsternis und dem Elend,

wird weiter erzählt die Geschichte der Afghanen.

 

Hinter jeder Freundschaft steckt Eigennutz,

wo findet man nun die Ehrlichkeit der Afghanen?

 

Unser Land war gegründet auf Freundschaft,

sie verwandelt sich in Feindschaft unter den Afghanen.

 

Mögen sie unser Schicksal teilen,

die uns fortschickten aus dem Land der Afghanen.

 

Zurück sind die Verräter an der Macht,

das war nie die Ehre der Afghanen.

 

Was für ein Leid unser Land doch tragen muss, Kharkash?

Was ist das für eine Unterdrückung der Afghanen?

 

 

 

Unvollkommen

 

 

Der Blick Gottes ist auf unser Land unvollkommen.

Zuneigung, Liebe, Treue sind unvollkommen.

 

 

In fremder Umgebung sind wir Kinder ins Alter gekommen,

Unsere Jugend war unvollkommen.

 

 

Wir sind noch nicht vollkommen, auch nicht mehr roh,

Unser Segen, als auch unser fluch sind unvollkommen.

 

 

Warum verlieren viele ihr Herz wieder an das Böse,

Sind Leid, Qual und Verrat  so vollkommen?

 

 

Vor unseren Augen bleiben die Karawanen der Angst stehen,

Der Kampf und die Flucht vor der Falle der Dämonen sind vollkommen.

 

 

Unser Haus ist nicht auf  Steinen gebaut,

Unser Fundament ist unvollkommen.

 

 

Wir stehen zwischen der Moschee und der Kneipe,

Die Gebete und die Krüge sind unvollkommen.

 

 

Niemand kommt uns zur Hilfe.

War unser Schrei unvollkommen?

 

 

Ihr Betrüger, ihr Lügner, ihr Scheinheiligen

Die Unterscheidung zwischen euch und uns ist unvollkommen.

 

 

Wir stehen verloren und erschöpft in der Wüste,

Warum, weshalb? – Frage und Antwort sind unvollkommen.

 

 

Wir sind arm, Waise, ungekannt  und ohne Merkmale,

Unsere Geschichte über die Liebe ist unvollkommen.

 

 

Ich wünsche mir Zuhause zu sterben.

Kharkash, meine Treue zu meiner Heimat ist noch unvollkommen.

 

 

 

 

(Über und aus dem Mund vom Mutterland Afghanistan)

Der Tag nach dem militärischen Putsch der russischen

Anhänger am 28.04.1978

 

 

Auf einmal verbrannt

 

 

 

Durch einen Blitz wurde gestern Nacht, meine ganze Welt verbrannt,

Als ich um Hilfe schrie, ist meine Zunge verbrannt.

 

 

 

Das Feuer war mir so nah,

Gar hat es das Zentrum meiner Augen verbrannt.

 

 

 

Der Schmerz war unerträglich,

Denn ich wurde bis ins Knochenmark verbrannt.

 

 

 

Worum sollte ich mich zuerst kümmern?

Denn mein Herz und mein Leib sind verbrannt.

 

 

 

Mein Verbrennen wurde zum Schauspiel,

Mein Ruf, meine Ehre, meine königliche Würde sind verbrannt.

 

 

 

Nichts ist von mir übrig geblieben,

Von der Erde bis zum Himmel wurde ich verbrannt.

 

 

 

An welchen Glauben soll ich mich noch festhalten,

Meine Konfession, mein Mekka und mein Koran – alles verbrannt.

 

 

 

Was ist das für ein Schicksal Kharkash  ?

Im Frühling wurden meine Wiese, Felder und Gärten verbrannt.